1984

Schauspiel nach George Orwell

Bearbeitet von Alan Lyddiard

Foto: Alvise Predieri

BESETZUNG 

INFO 

Dauer: ca. 120 Min. (inkl. Pause) 

Mitwirkende

Peter Kremer
Winston Smith

Laura Antonella Rauch
Julia

Christian Buse
Charrington

Marcus Widmann
O’Brien

Georg Stürzer
Syme

 

Inszenierung
Johannes Pfeifer

Bühnenbild
Steven Koop

Kostümbild
Dani Parente

 

Aufführungsrechte: Hartmann & Stauffacher GmbH
Eine Produktion der a.gon Theater GmbH München

Im Staat Ozeanien: Die allmächtige Einheitspartei überwacht alles und jeden rund um die Uhr. Überall hat der große Bruder seine Augen und Ohren – zum Wohle und zur Sicherheit aller Bürger, wie die Regierung versichert. Winston Smith arbeitet im „Ministerium für Wahrheit“. Er verfälscht die Geschichtsschreibung im Sinne des Regimes, schafft alternative Fakten und sorgt dafür, dass die Bewohner Ozeaniens selbst widersprüchlichste Informationen als wahr empfinden. In Winston aber gärt es. Er kann sich der totalitären Herrschaft nicht länger kritiklos beugen und begeht ein für ozeanische Maßstäbe schlimmes Verbrechen: Er denkt selbständig und führt heimlich Tagebuch. Winston verliebt sich in seine Kollegin Julia, und beide beschließen, Kontakt zum Widerstand im Untergrund aufzunehmen. Doch die Gedankenpolizei hat sie bereits im Visier…

George Orwell schrieb den Roman 1984 anno 1948. Die gedrehte Jahreszahl gab dem rasch weltberühmt gewordenen Buch den Titel. 1948 schien es ein Blick in eine sehr weit entfernte Zukunft. Auch im realen Jahr 1984 bestand noch nicht viel Grund zur Sorge, Orwell könnte recht gehabt haben. 35 Jahre später haben wir nun allerdings um so mehr Anlass zur Sorge: Orwells Vision von der totalen Überwachung hat erschreckende Aktualität gewonnen. Man stelle sich nur vor, eine Diktatur übernähme die Kontrolle über unsere im Internet gesammelten Daten und könnte nach Belieben Persönlichkeitsprofile erstellen…

„Was Orwell in seiner Anti-Utopie von 1948 vorführt, […] sind wir mittlerweile weit voraus, subtiler, umfassender und können, wenn auch nicht überall, selbst in demokratischen Staaten – ohne Daumenschrauben auskommen. Die Entwicklung ist längst nicht abzusehen. Wenn demnächst nur noch mit Handy bezahlt werden kann, ist Orwells „Big Brother“ legale Realität.“ (Richard Peter, DeWeZet vom 17.09.2019 – Premiere in Hameln)

GALERIE 

REZENSIONEN 

Schwarzwälder Bote, 25.10.2019 (Villingen-Schwenningen)
Ungewöhnlich beeindruckendes Schauspiel – eine perfekte Inszenierung 

Das Publikum schweigt, auf der Bühne wird es langsam dunkler. Erst als es wieder hell wird, beginnen die Zuschauer mit eindrücklichem und lang anhaltendem Applaus. Das sehenswerte Schauspiel erinnert an aktuelle politische Vorfälle und hat im Zeitalter der digitalen Welt, von Smartphone und Alexa, von seiner Aktualität nichts verloren.

Es ist eine perfekte Inszenierung mit sehr guten Schauspielern. Die herrschenden Machtstrukturen, die Gleichschaltung des Denkens, die Grausamkeit und Kälte, die daraus resultiert, werden auf den Punkt gebracht.

Fellbacher Zeitung, 17.10.2019
Viel Applaus für ein eindringliches Stück

Das Münchener a.gon Theater hat am Dienstagabend das gleichnamige Schauspiel […]  eindringlich auf die Bühne gebracht. „Wenn man bedenkt, wie sich die Dinge seit 1930 entwickelt haben, fällt es einem schwer, an das Überleben der Zivilisation zu glauben“, wird eine Aussage von George Orwell im Programmheft zitiert. Und bedrohlich aktuell mutet einen an, was sich da – hervorragend umgesetzt – auf der Bühne abspielt.
Viel Applaus für ein eindringliches Stück Weltliteratur auf der Bühne […].

NOZ Lingen, 03.10.2019
Kraftvolle Inszenierung: langanhaltender, intensiver Applaus für das bravouröse Ensemble

Jacques Breuer und Isabel Kott brillierten in der Inszenierung 1984 von Johannes Pfeifer.

Dass nach über siebzig Jahren nach Erscheinen des dystopischen Romans Orwells der Inhalt aktueller denn je ist, hat die Inszenierung von Johannes Pfeifer […] ohne konkrete Aktualisierungshinweise oder Fingerzeiger allein durch die klare Charakterisieriung der einzelnen Rollen und der konsequent strukturierten Szenen-Sequenzen zutage gebracht.

Dabei reizte Peifer das Maß des Zumutbaren, was die Darstellung der perfiden Machtstrukturen und des Machtgebarens Einzelner innerhalb des totalitär geführten Staates Ozeanien angeht, aus, und regte damit zum Nachdenken an.

Das Publikum wurde mit der Dauerüberwachung, die an die Substanz ging, konfrontiert […]: Beklemmung und Wut machten sich breit über das Funktionieren eines solch leidvollen Systems. Es entstanden aber auch Assoziationen zu unserer freiwillig gewählten, digitalen Welt im Zeitalter von Smartphone und Alexa. Die absolut gelungene Inszenierung des a.gon Theaters schuf Betroffenheit zu einem sehr aktuellen Thema.

DEWEZET Hameln, 17.9.2019
Ziel der totalen Vernichtung jeglichen individuellen Bewusstseins
Ausgerechnet das, was am Theater so selten gelingt, nämlich Folter so darzustellen, dass sie nicht lächerlich wirkt und auch nicht unerträglich – wird unter Pfeifer zum spannungsgeladenen Artefakt. Weil Jacques Breuer – als Winston Smith, der noch Erinnerungen hat und eigene Gedanken, die er in einem Tagebuch festhält – ein wunderbarer Schauspieler ist und in Markus Widmann als O’Brien einen ebenso brillanten wie eiskalten Widerpart besitzt, der nur eines kennt: Macht. Die er gnadenlos ausübt mit dem Ziel der totalen Vernichtung jeglichen individuellen Bewusstseins. […]. „1984“ ist wieder ein Einzelfall und wird sich immer in neuen Formen weiterentwickeln.

Niederösterreichische Nachrichten, 19.9.2019
Es ist der richtige Moment, diesen Stoff auf die Bühne zu bringen 

Die Produktion des a.gon Theaters München schildert die düstere Vision eines totalitären Überwachungsstaates ohne Umschweife mit […] starken Bildern.
Man erlebt in starken optischen Einblendungen und aufrüttelnden akustischen Signalen den klug konstruierten Handlungsstrang. Man taucht tief in die aufkeimende Unmenschlichkeit ein und das Ensemble versteht es mit überzeugenden schauspielerischen Leistungen nicht nur zu überzeugen, sondern auch aufzurütteln. Am Ende spürt man die niederschmetternde Botschaft. Sie ist angekommen und sorgt, besonders bei den vielen Jugendlichen, für viel Gesprächsstoff. „Es ist der richtige Moment, diesen Stoff auf die Bühne zu bringen“ […]. Das Stück hat nichts an Aktualität eingebüßt.

Surseer Woche, 20.9.2019
Langanhaltender Beifall

Das Publikum schweigt, bis die Bühne dunkler und dunkler wird. Erst jetzt brandet Winston Smith alias Jacques Breuer Applaus entgegen. Die Stadttheater-Besucher honorieren die Leistung des Ensembles mit langanhaltendem Beifall.

Puh, durchschnaufen, abschütteln! „Eine schwere „anspruchsvoll“ […] kommentierten Einige. Das Thema von „1984“ […] hat auch in der Gegenwart Zündstoff und leider auch Nachahmer.

a.gon München […] warb mit „Theater aus Leidenschaft“. Und diese Tugend drückte das fünfköpfige Schauspiel-Ensemble auf der Bühne aus.

Tageblatt Buxtehude, 26.9.2019
Ein perfides Spiel mit der Macht 

Orwells Dystopie „1984“ ist, obwohl 70 Jahre alt, hochaktuell. Und unangenehm realitätsnahh.
Das Stück nach dem Roman erzeugt […] Beklemmung. Aber auch eine ohnmächtige Wut schleicht sich ein, angesichts der Tatsache, dass die grenzenlose Dummheit, getarnt als perfide Intelligent, immer die Zügel in der Hand behalten wird.

Orwells spitzfindiges Meisterwerk über ein totalitäres System ist auch deshalb so erschreckend, weil es eben keine Fantasie-Geschichte ist: Die chinesische Regierung baut ein System auf, dass das Verhalten seiner Bewohner in allen Lebensbereichen bewertet und dann mit Sanktionen straft. Die DDR und Russland sind weitere Beispiele für Unfreiheit. Das mag dem einen oder anderen Zuschauer durch den Kopf gegangen sein, als sie […] am Schluss minutenlang applaudierten. Für einen grandiosen Autor und für eine grandiose Inszenierung.

ALLE TERMINE 

DAS KÖNNTE IHNEN AUCH GEFALLEN