Gefängnis Berlin Tegel, im Herbst 1944: Der Jurist und Freigeist Helmuth James von Moltke wartet auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. Während sowjetische Truppen auf seine Heimat Kreisau in Schlesien vorrücken und Weggefährten gehenkt werden, wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya: Es geht um ihre Liebe und die Lage in Kreisau, die Situation im Gefängnis und die Vorbereitung auf den Tod, aber auch um den Widerstand und um Wege zur Rettung. „Ich habe keine Furcht vor dem Tod, und ich habe animalische Angst vor dem Sterben“, schreibt er. „Ich werde alt und anders werden, deshalb muss ich Dich in mir tragen und mit Dir leben“, antwortet sie. Der Briefwechsel ist wie durch ein Wunder vollständig erhalten und wurde 2011, ein Jahr nach Freyas Tod, veröffentlicht. Ermöglicht hat ihn der evangelische Gefängnispfarrer Harald Poelchau. Er schleuste die Briefe täglich unter Lebensgefahr durch die Kerkermauern. Diese mit Multimediaelementen ergänzte Lesung bindet mit Mitteln moderner Technik das persönlichen Schicksal des Ehepaares Moltke in das Weltgeschehen während der zwölf dunklen Jahre des Dritten Reiches ein. Ein Abend, der auch junge Menschen ansprechen und berühren wird und zum Nachdenken über die Gegensätze in uns allen anstößt.
Als bliebe ich am Leben
Die letzten Tage des Helmuth James Graf von Moltke
Lesung mit Livemusik
BESETZUNG
INFO
Dauer: 90 Min. (ohne Pause)
Helmuth James Graf von Moltke
Stefan Zimmermann
Freya von Moltke
Jenny-Joy Kreindl
Cello
Eugen Bazijan
Inszenierung
Stefan Zimmermann
Videos
Peter Schultze
Basierend auf dem 2011 im C.H. Beck Verlag erschienenen Buch
“Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel: September 1944 – Januar 1945
Aufführungsrechte: C.H. Beck Verlag
REZENSIONEN
Die Zeit
„Diese Korrespondenz ist ohne Vergleich. Hier schreiben zwei Menschen um ihr Leben und überantworten sich doch, in Gottes Namen, dem nahenden Tod. Jeder Brief kann der letzte sein... Man liest sie atemlos, obwohl das Ende bekannt ist.“
Die Tageszeitung
„...gehört zum Erschütterndsten, was je geschrieben wurde.“