Ein Mann steht im Scheinwerferlicht auf der Bühne. Ein Schauspieler. Er spricht zu uns. Über sich. Über die Zuschauer. Über die Situation. Über das Theater und das „Event“, welches wir soeben gemeinsam erleben. Er tut dies mit Leichtigkeit und Humor. Und doch zerlegt er nach und nach dieses Erlebnis, zieht verblüffende Parallelen zum Alltag. Was wäre, wenn das, was wir für unser Leben halten, nur eine Illusion ist? Eine Phantasie, lediglich geschaffen, um uns vom Wesentlichen abzulenken, uns in einer kollektiven Amnesie zu halten? Sind wir wirklich die, die wir glauben, oder vorgeben, zu sein? Oder sind wir alle vielleicht nur die Darsteller einer seltsamen Inszenierung? Ein äußerst cleveres Stück Meta-Theater mit dem Schauspieler, Regisseur und Theaterintendanten Andreas von Studnitz.
Event
Monolog des US-amerikanischen Dramatikers John Clancy
INFO
Andreas Studnitz
Schauspieler
REZENSIONEN
ULM
22.09.2014
Funksprüche aus dem Bühnenkosmos
Intendant Andreas von Studnitz liefert mit „Event“ ein imposantes Solo in für die Zuschauer ungewohnter Umgebung
Von Roland Mayer
Bereits nach 25 Minuten sagt der Mann mit sanfter Stimme: „Sie können gehen oder bleiben.“ Er trifft Vorsorge in diesem Stück, das praktisch ohne Handlung auskommt. Doch bis auf eine Premierenbesucherin, die durch den
Klingelton ihres Handys beinahe in Panik gerät, bleibt das Publikum ruhig auf seinen schwarzen Bühnenbänken sitzen. Zur Kulturnacht hat das Theater Ulm den „Event“-Monolog des US-amerikanischen Dramatikers John Clancy aufgelegt. In Nilufar K. Münzings Studio-Inszenierung im Großen Haus zeigt der schauspielende Intendant Andreas von Studnitz ein imposantes Theatersolo mit philosophischem Tiefgang.